21.04.2020
Interview mit Holger Völsch, Inhaber der T.R.U.D.E. Hamburg
Wir von ECHT Gastro Partner haben einen Blick hinter die Kulissen der T.R.U.D.E. Hamburg geworfen. Die T.R.U.D.E. ist ein Restaurant in Hamburg-Barmbek mit normalerweise 250 Plätzen im Innenbereich und 250 Plätzen auf der Terrasse. Inhaber Holger Völsch hat uns über die Möglichkeiten der Kredit-Programme informiert und einen Ausblick gegeben, welche Maßnahmen für die Gastronomie jetzt wichtig sind.

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ECHT Gastro Partner: Hallo Holger, kannst du uns beschreiben, was sich zu „Vor Corona“ geändert hat?
Holger Völsch: Wir dürfen natürlich momentan keinen Gastverkehr haben. Darum haben wir auf den Lieferservice umgestellt, den wir innerhalb von 5 Tagen aus dem Boden gestampft haben. Damit sind wir inzwischen sehr erfolgreich und können viele unserer Gäste mit ihrem Lieblingsessen versorgen. Momentan schauen wir außerdem, was sich in Zukunft ändern muss. Wir haben schon mal die Tische umgestellt, um den Mindestabstand von 1,5 Metern zu halten. Da sieht man schon, dass wir dann maximal noch ein Drittel der Plätze haben.
ECHT Gastro Partner: Was würdest du anderen Gastronomen empfehlen, warum sie einerseits bei ECHT Gastro Partner mitmachen sollten, aber auch die Kredite nutzen , die momentan angeboten werden?
Holger Völsch: Bei so einer Krise ist es immer gut, in einem Verbund Mitglied zu sein, um Erfahrungen zu Krediten, Rettungsschirmen, Kurzarbeit usw. auszutauschen. Auch, dass man mit anderen Mitgliedern auf Augenhöhe über mögliche Änderungen sprechen kann und fundierte Informationen bekommt. Außerdem kann man selber Ideen mit einbringen, um den Verbund zu stärken. Bei den Krediten muss man gucken: Wie viel Liquidität brauche ich jetzt die nächsten Monate? Zum Beispiel beim Kurzarbeitergeld. Da gibt es unterschiedliche Aussagen. Einige sprechen von bis zu 12 Wochen, bis die Auszahlung kommt. Das heißt, man muss Lohnläufe für mehrere Monate erstmal selber bezahlen, bevor das Kurzarbeitergeld zurück fließt. Für die Zukunft haben wir weniger Plätze, was heißt, wir müssen versuchen uns weiter auszudehnen. Unser Plan ist es die Terrasse zu überdachen, damit wir mehr Plätze bekommen auch wenn es draußen regnet. So wollen wir ähnliche Umsätze wie im Vorjahr schaffen, doch dafür braucht man natürlich Geld.
ECHT Gastro Partner: Was glaubst du, was auf die Gastronomie bezüglich Hygienemaßnahmen zukommen wird?
Holger Völsch: Auf jeden Fall wird der Mindestabstand von 1,5 Metern kommen. Außerdem werden wir Spritzschutzmaßnahmen für Küche und Theke treffen müssen und unsere Mitarbeiter werden alle mit Gesichtsmasken herumlaufen müssen. Auch das wird natürlich alles wieder Geld kosten.
ECHT Gastro Partner: Hast du sonst noch irgendwelche Tipps, an was man jetzt noch denken sollte?
Holger Völsch: Ja, wir haben wie gesagt den Lieferservice aufgebaut. Auch wenn es sich momentan noch nicht wirklich rechnet ist das für mich eine Investition in die Zukunft. Wenn der Tag kommt, an dem wir wieder öffnen dürfen, wird der Lieferservice trotzdem bestehen bleiben. Das heißt, wenn wir dann wieder Inhaus-Umsätze haben UND Außerhaus-Umsatz machen, dann werden wir irgendwann wieder vernünftige Umsätze haben, mit denen wir auch arbeiten können.
ECHT Gastro Partner: Das hoffen wir auch! Vielen Dank Holger, dass du uns für dieses Interview zur Verfügung gestanden hast. Wir wünschen alles Gute!
Dieses Interview führte Claudia Wickenhöfer von ECHT Gastro Partner